Von Sylvio Mertsch auf Freitag, 10. Januar 2025
Kategorie: IT-Geschichte

Die Geschichte des Terminalservers: Von den Anfängen des Time-Sharing bis zu modernen Cloud-Desktops

Die Entwicklung der Terminalserver-Technologie erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte und ist eng mit dem Fortschritt in der Computer- und Netzwerktechnik verknüpft. Im Folgenden wird die Historie in einzelnen Etappen dargestellt – von den ersten Ideen des Time-Sharing bis hin zu Cloud-basierten Lösungen wie Azure Virtual Desktop und Windows 365.

1. Die Vorläufer (vor 1970): Die Ära der Mainframes und Time-Sharing2. Die ersten Terminal-ähnlichen Systeme (1970er – 1980er)3. Die Anfänge des modernen Terminalservers (1980er – 1990er)4. Der Durchbruch mit Windows Terminal Server (1990er)5. Weiterentwicklung und Virtualisierung (2000er)6. Cloud Computing und virtuelle Desktops (2010er – heute)Zusammenfassung und Ausblick
  1. Vor 1970:
    • Grundlagen durch Time-Sharing auf Großrechnern: Zentrale Rechenleistung, mehrere Nutzer*innen parallel.
  2. 1970er – 1980er:
    • Entwicklung „dummer" Terminals und vermehrter Einsatz von Minicomputern.
    • Erste terminalähnliche Systeme werden verbreitet eingesetzt.
  3. 1989:
    • Gründung von Citrix, einem Vorreiter im Bereich Terminalserver.
    • Die Idee, mehrere Nutzende per Netzwerk an einen zentralen Server anzubinden, nimmt konkrete Gestalt an.
  4. 1998:
    • Microsoft veröffentlicht Windows NT 4.0 Terminal Server Edition.
    • Integration der Terminalserver-Funktionen in Windows steigert die Verbreitung enorm.
  5. 2000er:
    • Weiterentwicklung der Terminaldienste (Terminal Services) in Windows-Server-Betriebssystemen.
    • Aufkommen der Virtualisierung (VMware, Hyper-V) ermöglicht neue Einsatzszenarien.
  6. 2010er – heute:
    • Cloud Computing wird zum Standard, Desktop-as-a-Service-Lösungen gewinnen an Popularität.
    • Microsoft startet Windows Virtual Desktop (Azure Virtual Desktop) und Windows 365 – zentrale Desktop-Services aus der Cloud.

Über die Jahrzehnte hinweg blieb das Grundprinzip gleich: Anwendungen laufen auf einem zentralen System, während die Anwender*innen nur Ein- und Ausgabesignale senden bzw. empfangen. Was mit Mainframes und „dummen" Terminals begann, hat sich in Richtung hochgradig skalierbarer Cloud-Lösungen entwickelt. Dieser Wandel zeigt, wie anpassungsfähig das Terminalserver-Konzept ist – und dass die Grundidee der zentralen Anwendungsausführung auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der IT spielen wird.